Zum Jahresende hin werde ich häufig auf das Thema „Silvesterangst bei Hunden“ angesprochen. Viele Hundebesitzer machen sich besonders kurz vor Silvester Sorgen um das Wohl ihres vierbeinigen Begleiters. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Situation für den Hund angenehmer zu gestalten. Die effektivste Lösung wäre eine langfristige Desensibilisierung, die jedoch einen größeren Trainingsaufwand erfordert. Hierfür würde sich die Unterstützung eines Hundetrainers oder eines Verhaltenberaters empfehlen.
Die lauten Geräusche von Feuerwerken und Böllern lösen in vielen Hunden Angst und Panik aus. Die typischen Symptome sind Zittern, Hecheln, Unruhe, Kratzen an Türen oder Fenstern, Verstecken oder sogar unkontrolliertes Weinen.
Ursachen der Silvesterangst:
•Lautstärke: Der plötzliche, laute Lärm überfordert den Gehörsinn von Hunden, der viel empfindlicher ist als der des Menschen.
•Lichtblitze: Die grellen Lichter der Feuerwerke können ebenfalls Stress auslösen.
•Unkontrollierbarkeit: Hunde haben kein Verständnis dafür, warum diese Geräusche auftreten, und empfinden die Situation als bedrohlich.
Geruch: Der Geruchsinn des Hundes ist so viel ausgeprägter wie der des Menschen. Der Geruch von Feuerwerk kann für Hunde daher sehr intensiv und sogar unangenehm sein, da sie die vielen chemischen Verbindungen, die beim Abbrand entstehen, viel stärker wahrnehmen. Für viele Hunde ist der Geruch von Feuerwerk zusammen mit dem lauten Knallen eine große Stressquelle.
Für die Silvesternacht gibt es jedoch auch einige praktische Tipps, die die Belastung für den Hund verringern können:
•Die Tage davor und vor allem am Silvester Morgen den Hund richtig auslasten. Durch Apportieren, Schnüffelspiele ( auch in der Wohnung möglich), einen Parcour aufbauen und gemeinsam mit dem Hund meistern, ausgedehnt spazieren gehen ( das laufen alleine reicht allerdings nicht, um den Kopf des Hundes richtig auszulasen)
Ein müder Hund ist weniger anfällig für Stress.
•Alle Rollläden schließen, das Licht in der Wohnung anmachen und Musik oder den Fernseher laufen lassen, um den Hund von den lauten Geräuschen draußen abzuschirmen.
•Pflanzliche Produkte können helfen, Ängste und Stress zu lindern.
•Ein Gespräch mit dem Tierarzt kann ebenfalls hilfreich sein, um weitere Lösungen oder Präventionsmaßnahmen zu finden. Mein Tierarzt in Nürtingen hat auch immer spezielle Medikamente in der Praxis vorrätig, die den Hund etwas müde machen und somit die Ängste für den moment schwächen
Thundershirt: ist eine Art Weste, die ängstlichen Hunden Sicherheit vermittelt. Die Weste liegt eng an und gibt somit konstant leichten Druck auf den Hunde Körper. Dies wirkt beruhigend auf das Tier.
Bieten Sie Ihrem Hund etwas zum kauen an.
Kauartikel können gezielt zum Stressabbau bei Hunden eingesetzt werden.
Der Hund darf in der stressigen Situation gestreichelt und gekuschelt werden. Der Mythos der besagt, dass ängste dadurch nur noch verstärkt werden hält sich hartnäckig, wurde aber mitlerweile wiederlegt. Hunde reagieren sehr gut auf Stimmungsübertragung in jeglichen Situationen. Bist du selber nicht ängstlich in dem Moment, dann kannst du deinem Hund sicherheit vermitteln. Hast du in dem Moment selber angst oder bist gestresst, kannst du nicht glaubwürdig Sicherheit vermitteln.
Es ist wichtig, ruhig zu bleiben und dem Hund Sicherheit zu vermitteln. Bestrafung oder lautes Schimpfen in solchen Momenten können die Angst eher verstärken.
Ich wünsche euch und euren Hunden eine angenehme, stressfreie Silvesternacht und natürlich einen guten Start ins neue Jahr.
Liebe Grüße
Elisa Klaiber
Hundeschule Pawfect Harmony